Auf der Straße der Romanik

Zeitreisen ins Mittelalter

Bauern, Ritter, Mönche, Könige und Kaiser – das mittelalterliche Leben fasziniert. Vor 1000 Jahren war das Gebiet zwischen Harz, Elbe und Saale Kernland europäischer Geschichte und neben Rom und Byzanz ein Zentrum der damals bekannten Welt. Hier regierten die ersten deutschen Könige und europäischen Kaiser: Heinrich I. wurde 919 in Quedlinburg zum König des ostfränkischen Reiches, sein Sohn Otto der Große Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Magdeburg war seine Lieblingsresidenz. Beide Herrscher starben in der Pfalz Memleben. Mehr als anderswo blieben Dome, Klöster und Dorfkirchen, Pfalzen und Burgen in der Architektur des frühen Mittelalters erhalten: Die charakteristischen Rundbögen der Romanik kennzeichnen die erste geschlossene Stilepoche nach der Antike in der Zeit von 950 bis 1250.


Auf einer Länge von mehr als 1000 Kilometern verbindet seit 1993 die Straße der Romanik bedeutende Stätten romanischer Baukunst. Magdeburg bildet den Schnittpunkt der Nord- und Südroute. Die beliebte Tourismusroute verbindet 88 romanische Bauwerke in 73 Orten. Zu diesen zählen die Dome in Magdeburg, Halberstadt und Naumburg mit ihren Domschätzen, die eindrucksvolle Burg Falkenstein im Harz, Schauplatz zahlreicher Filme, die gewaltige Neuenburg im Weinbaugebiet Saale-Unstrut, aber auch Geheimtipps wie die Dorfkirchen in Pretzien sowie Wust und Melkow in der Altmark. Große Bedeutung haben auch die Pfalzen – das sind Regierungssitze der frühen Herrscher, die als „Wanderkönige“ mit gewaltigem Tross durch ihr Reich zogen und durch Präsenz ihre Macht sicherten. Anlässlich des 1050. Todestages Ottos des Großen am 7. Mai 2023 eröffnete im Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben die Kabinettausstellung "Des Kaisers Herz". Reisen Sie doch einmal auf der Straße der Romanik ins spannende Mittelalter.