Der Jahreswechsel ist immer ein Fest!
Von heidnischen Bräuchen und besonderen Partys
Schon in vorchristlichen Zeiten war der Jahreswechsel Anlass, Lärm zu machen, um die bösen Geister des alten Jahres zu vertreiben und durch das Säubern und Ausräuchern der Wohnung Raum für das saubere neue Jahr zu schaffen. Es sollte Glück, Gesundheit und Wohlstand bringen. Mit überlieferten Ritualen wie Feuerwerk, Bleigießen oder dem Aufbewahren einer Schuppe des Silvesterkarpfens soll das Glück im neuen Jahr beschworen werden.
Die Raunächte
In vielen Regionen, z. B. auch im Harz und im Erzgebirge, haben sich Bräuche erhalten, die auf dem uralten Aberglauben von den Raunächten beruhen. 12 Nächte zwischen dem 27. Dezember und dem 6. Januar gelten als verzauberte Nächte, in denen die wilden heidnischen Geister und die toten Seelen ihr Unwesen treiben und die Tiere sprechen können. Es sind sogenannte Lostage, die jeweils für einen der 12 Monate des kommenden Jahres stehen. „Zwischen den Jahren“ sollte man z. B. keine Wäsche waschen, um mit den aufgehängten Wäschestücken nicht den Weg der Geister aus dem Haus zu blockieren und Gefahr zu laufen, dass das Betttuch zum Leichentuch werden könnte.
Feste feiern
Ob schicke Dinnerparty, fröhliches Familienfest oder feuchtfröhlicher Schwof – erlaubt ist, was gefällt. Ein bisschen aufwändiger ist die Planung einer Mottoparty, die auch den Gästen einige Überlegungen abverlangt. Es sind Feste, die ein vergangenes Jahrzehnt in den Mittelpunkt stellen: die verrückten 20er-Jahre, die 50er, 70er oder 90er. Mit entsprechender Verkleidung, zeittypischem Essen und Trinken und passender Musik wird der Abend zu etwas Besonderem. Unverzichtbar ist das Bleigießen, das heute umweltfreundlich als Zinngießen oder Wachsgießen stattfindet. Die gemeinsame Auflösung, was die im Wasser erstarrte Formation bedeutet, kann für viel Heiterkeit sorgen, vor allem, wenn sich die Gäste gut kennen. Auch schon etwas müde Gäste lassen sich gern zum Lachen bringen beim Prominente-Raten: Ein Mitspieler bekommt einen Klebezettel an die Stirn, auf dem steht, wen er darstellen soll. Reihum fragt der Mitspieler nun die Runde, ob er Mann oder Frau, Schauspieler, Sportler, Politiker oder eine Filmfigur etc. ist. Die Mitspieler antworten so lange nur mit Ja oder Nein, bis aufgelöst oder das Publikum erlöst wird.
Warum Silvester?
Papst Silvester I. (314 geweiht) ist Namensgeber des Silvestertages.