Wissenswertes:

Wer hat das Brot erfunden?

Mit einer Vielfalt von mehr als 300 Sorten Brot ist Deutschland Vorreiter der Brotkultur.
Erfunden aber haben wir das Brot wohl nicht. Archäologische Funde belegen, dass seit der mittleren Altsteinzeit wildes Getreide zur Brotherstellung verwendet wurde. Am Fundplatz Shanidar, einer von Neanderthalern bewohnten Höhle im Nordirak, wurden über 40.000 Jahre alte Spuren von Wildgerste gefunden, die offenbar erhitzt worden war. In der Grotta Paglicci in Süditalien fand man über 30.000 Jahre alte Spuren von Gräsern in Mörsern. Auch nördlich der Alpen wurden bereits vor 30.000 Jahren Wildpflanzen gemahlen. In Ohalo II in Israel wurden 20.000 Jahre alte Sichelklingen gefunden und die mit einem Alter von 14.400 Jahren bisher  ältesten Reste von ungesäuertem Brot wurden in Jordaniens entdeckt. Vor ca. 10.000 Jahrenbegann der Mensch im Zuge der Sesshaftwerdung mit dem systematischen Anbau von Getreide. Ursprünglich wurde das Getreide wohl als Brei gegessen. Später buk man die Masse auf heißen Steinen oder in der Asche als Fladenbrot. Es war damit lange haltbar und leicht zu transportieren. Zwei Erfindungen haben das Brotbacken weiterentwickelt: Die erste war der Bau von Backöfen, die Brotlaibe mit großer Hitze umschließen konnten, was die Brote aufgehen ließ. Die zweite Neuerung war die Entdeckung der Wirkung von Hefen. Wenn man den ungebackenen Brotteig stehen lässt, sorgt Kohlenstoffdioxid (CO2) erzeugt durch in der Luft vorhandene Hefen für Gärung. Die Ägypter entwickelten im dritten Jahrtausend v. u. Z. bis zu 30 Brotsorten. Deshalb hatten sie in der Antike den Beinamen „Brotesser“. Von Ägypten aus verbreiteten sich die Kenntnisse des Brotbackens über Griechenland und das Römische Reich in ganz Europa.