Stachelbeeren
Bunte Beerenvielfalt
Bereits im 19. Jahrhundert verzeichnete man über 1000 Kultursorten der Stachelbeere. Neue Zuchtformen trugen dazu bei, die Pflanzen robuster gegen den weit verbreiteten amerikanischen Stachelbeermehltau zu machen und es wurden auch Sorten gezüchtet, die weniger Dornen aufweisen. Stachelbeeren zeigen sich in verschiedenen Farben: Es gibt weiße, grüne, gelbe und rote Sorten. Und es gibt die Jostabeere, eine Kreuzung aus Stachelbeere und Johannisbeere. Wenn Sie Stachelbeeren in Ihrem Garten oder in einem Kübel auf Terrasse oder Balkon anbauen möchten, erhalten Sie hier einen kleinen Überblick über charakteristische und leckere Sorten in verschiedenen Fruchtfarben.
Grüne Sorten:
Invicta ist eine hellgrüne und große, im Geschmack sehr aromatische, leicht säuerliche Stachelbeere. Sie reift Ende Juni.
Grüne Kugel ist eine weit verbreitete Stachelbeersorte mit großen, hellgrünen Früchten, die ab Mitte Juli geerntet werden können. Ihr Geschmack ist süß-säuerlich und sehr aromatisch.
Gelbe Sorten:
Reverta ist eine alte gelbgrüne Sorte mit hohen Erträgen. Sie reift Mitte Juni und hat sehr süße, mittelgroße Früchte.
Risulfa ist ebenfalls eine ältere Sorte mit gelben, mittelgroßen Früchten, die ab Mitte Juni geerntet werden können. Im Geschmack ist sie aromatisch und leicht säuerlich.
Rote Sorten:
Remarka ist eine dunkelrote, mittelgroße bis große Stachelbeere mit einem süßlichen Aroma.
Hinnonmäki ist eine aus Finnland stammende Stachelbeere mit mittelroten Früchten. Im Geschmack ist sie leicht säuerlich und aromatisch und kann ab Ende Juni geerntet werden.
Von Zweien das Beste
Die Jostabeere, in Süddeutschland auch Jochelbeere genannt, ist eine Züchtung aus der Schwarzen Johannisbeere und der Stachelbeere. Der Kunstname „Josta“ wurde als Kofferwort aus den Namen der beiden Ursprungspflanzen Johannisbeere und Stachelbeere gebildet. Die Josta wird botanisch den Stachelbeergewächsen zugeordnet. Es sind Sträucher mit breit-aufrechtem bis überhängendem Wuchs und unbewehrten Trieben. Die Früchte wachsen in Trauben zu drei bis fünf und ähneln in Form und Farbe einer großen Schwarzen Johannisbeere, sie werden also nicht so groß wie Stachelbeeren. Sie sind tiefschwarz, mit süßem Aroma und hohem Vitamin-C-Gehalt. Die Reifezeit ist Mitte Juni bis Juli. Die Früchte reifen nicht alle gleichzeitig, so dass sie ein echtes Naschobst sind. Frisch genossen entfaltet die Jostabeere ihre Merkmale als gesundes „Superfood“. Sie hat mit bis zu 100 Milligramm pro 100 Gramm Frucht einen besonders hohen Anteil an Vitamin C, was der empfohlenen Tagesmenge an Vitamin C entspricht. Deshalb können Jostabeeren einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Immunsystems leisten. Genau wie ihre beiden Mutterbeeren ist sie reich an den Mineralstoffen Kalium, Kalzium, Magnesium und Natrium. Darüber hinaus wird Jostabeeren eine antioxidative Wirkung zugeschrieben. Dafür verantwortlich sind die Anthocyane, die den Beeren ihre dunkel- bis schwarzblaue Farbe geben und im Körper freie Radikale binden. So verlangsamen sie den Alterungsprozess der Zellen.
Grünernte zum Einkochen
Stachelbeeren werden zu Kompott, Marmelade und Chutney verarbeitet, als Saft oder Likör genossen und sind im Sommer erfrischende Zutat zu Kuchen und Torten. Der Gehalt an Pektin ist zum Zeitpunkt der Genussreife auf dem niedrigsten Stand. Um Stachelbeeren natürlich, gesund und kalorienarm einzukochen, wird Mitte Mai ein Teil der noch grünen Früchte geerntet. So spart man die Zugabe von Gelierzucker und verschafft den verbliebenen Beeren besseren Zugang zu Sonnenlicht und mehr Platz für ihr Wachstum.