Delikatessen für die Herbstküche
weniger bekannte Speisepilze
Pilze sind cholesterinfrei, kalorien- und fettarm. Sie sind eine wichtige Quelle für die Versorgung mit Eiweiß und Vitaminen der B-Gruppe. Darüber hinaus enthalten sie beachtliche Mengen an Mineralien, Spurenelementen und Ballaststoffen. Durch das in ihnen enthaltene Vitamin D tragen sie zur Knochengesundheit und zur Stärkung des Immunsystems bei. Sie enthalten viel Kalium, Phosphor, Kupfer und Selen sowie Magnesium, Eisen und Zink.
Ab in die Pfanne
Im September beginnt die eigentliche Pilz-saison, obwohl viele Pilze, wie etwa der Bovist, bereits im August zu finden sind. Viele verschiedene Champignonarten haben ab dem Spätsommer Saison. Im Herbst sammeln Pilzfreunde Speisepilze wie Maronen, Steinpilze und Pfifferlinge. Wir betrachten hier einmal weniger bekannte Speisepilze, wie die Krause Glucke, den Parasolpilz und den Bovisten, die sehr schmackhaft sind.
Krause Glucke
sieht wie ein Badeschwamm aus und gedeiht von Juli bis November am Stamm von Kiefern oder Fichten. Die würzige, nussige Krause Glucke kann bis zu
20 Zentimeter hoch und 30 Zentimeter breit werden. Das feste Fruchtfleisch eignet sich hervorragend zum Braten oder zur Zubereitung von Suppen. Ältere Exemplare sollte man stehen lassen, da sie bitter schmecken können. Während die meisten Pilze lediglich geputzt werden, sollte die Krause Glucke vor der Zubereitung gewaschen werden. Dafür den Fruchtkörper zunächst vom Strunk befreien, in Stücke schneiden und sorgsam unter fließendem Wasser waschen. Weil der Fruchtkörper im trockenen Zustand sehr zerbrechlich ist, hat es sich bewährt, ihn vor dem Waschen mit kochendem Wasser zu übergießen. In mundgerechte Stücke geschnitten, mit Zwiebeln angebraten, mit Weißwein und Sahne abgelöscht, gewürzt und gekocht, gibt der Pilz eine kräftige Soße zur Pasta.
Der Parasol
wächst sowohl in Wäldern als auch an Wiesen- und Wegrändern. Bei jungen Exemplaren ist der Hut noch kugelig und geschlossen, später öffnet er sich schirmartig. Exemplare mit aufgespanntem Schirm sind aromatischer als jene mit geschlossenem Hut. Der Pilz kann bis zu
40 cm groß werden. Am Stiel hängt nach dem „Aufspannen“ des Schirms eine lose Manschette. Mit seinem nussigen Geschmack ist der Parasol ein hervorragender Speisepilz. Der Hut kann paniert und wie ein Schnitzel in der Pfanne gebraten oder gefüllt werden.
Achtung: Der Parasol hat einen giftigen Doppelgänger, den Giftriesenschirmling, derallerdings am unangenehmen Geruch erkannt werden kann.
Boviste
wachsen vor allem auf Wiesen und Weideflächen. Zu den Bovisten gehören verschiedene Pilze, nicht alle sind essbar. Bei Riesenbovisten besteht keine Verwechslungsgefahr. Die Pilze können mehr als zehn Kilogramm wiegen und einen Durchmesser von über einem halben Meter erreichen. Man erkennt Riesenboviste an ihrer Kugelform und ihrer weißen Farbe. Auch im Inneren sollte ein Bovist fest und weiß sein. In Scheiben geschnitten und wie ein Schnitzel paniert, ersetzt er wunderbar eine Fleischmahlzeit.
Sammeln, putzen, aufbewahren
Pilze in einem luftdurchlässigen Korb und nur für den Eigenbedarf sammeln. Im Zweifel stehen lassen oder gesamten Fruchtkörper herausheben, um eine genaue Bestimmung vorzunehmen (z. B. beim Knollenblätterpilz). Im Kühlschrank oder an einem kühlen, luftigen Ort nicht länger als zwei Tage aufbewahren. Pilze möglichst ohne Wasser mit einer Bürste oder Küchentuch säubern. Beschädigte Stellen und trockene Enden abschneiden. Bei starker Verschmutzung kurz abbrausen. Bleiben Reste von Pilzgerichten übrig, diese im Kühlschrank bei zwei bis vier Grad aufbewahren und am nächsten Tag verzehren. Beim Aufwärmen die Pilze bei mindestens 70 °C gut durcherhitzen.