Die leckersten Spargelsorten
Weiß, grün, violett – wo sind die Unterschiede?
Frühe Spargelbauern schützten ihre Grünspargelpflanzen mit Tonhauben vor Kälte und Ungeziefer. Dabei stellten sie fest, dass die bedeckten Triebe weiß blieben. Von da an häufelte man über die Pflanzen Erde und erhielt gerade weiße Spargelstangen, was den edlen Charakter des Gemüses unterstützte. Lecker und gesund sind alle Sorten.
Weißer Spargel
Schneeweiße Stangen mit festen, geschlossenen Köpfchen sind das klassische Bild des Edelgemüses. Sein aufwändiger Anbau und die kurze Zeit der Ernte machten es zum teuren Luxusgut. Dessen Image wurde auch durch die über Jahrhunderte weitergetragene Botschaft gestärkt, dass der Genuss von Spargel die Libido stärke. Dafür fehlt bis heute jeder wissenschaftliche Beweis, die Zuschreibung wird jedoch von der phallischen Gestalt der Stangen unterstützt. Bei diesem gesunden und „schlanken“ Gemüse kann ein bisschen zusätzliche Werbung aber nicht schaden …Weißer Spargel sollte gut geschält werden, man kann ihn auch roh essen. Gegen bitteren Geschmack hilft etwas Zucker im Kochwasser.
Grüner Spargel
Über der Erde wachsender, grüner Spargel enthält etwas mehr Nährstoffe als Bleichspargel – so sind die Gehalte an Beta-Carotin, Vitamin C und Vitamin A höher. Auch die Anteile einiger Spurenelemente, wie Kalium oder Natrium sind etwas größer. Und diese Nährstoffe bleiben bei grünem Spargel besser erhalten, weil er nur eine kurze Garzeit benötigt und man ihn auch roh essen kann. Bei der Zubereitung wird Zeit gespart, weil nur die holzigen Enden abgeschnitten und die Stangen im unteren Drittel dünn geschält werden.
Violetter Spargel
Früher galt Spargel mit violetten Köpfen als zweite Wahl, denn die Erntehelfer hatten den optimalen Erntezeitpunkt verpasst. Mit der violetten Färbung schützt sich der Spargel bei Sonnenlicht gegen schädliche UV-Strahlen. Dabei bildet die Pflanze Anthozyane, die antioxidative Wirkungen haben. Sie binden freie Radikale, schützen die Zellen und spielen in der Krebsprophylaxe eine Rolle. Diese Spargelsorte ist nussiger und würziger als andere. Beim Schälen wird violetter Spargel auch weiß, bewahrt aber seine besonderen Inhaltsstoffe. Da die gesunden Bestandteile vor allem in den Spargelspitzen zu finden sind, sollten diese nicht zu stark gekocht werden.
Sonstige Spargelsorten
Neben dem weißen, violetten und grünen Spargel gibt es noch Wildspargel und Thaispargel. Wildspargel wird aus den Mittelmeerländern importiert und ist dem grünen Spargel sehr ähnlich, schmeckt aber noch ein wenig aromatischer. Die zarten Stangen müssen nicht geschält werden, nur die holzigen Enden sollte man abschneiden. Thaispargel ist eine exotische Sorte, die hauptsächlich in der Gegend um Bangkok angebaut wird. Sie ist sehr dünn, zart und muss nicht geschält werden. Thaispargel ist ein fester Bestandteil der asiatischen Küche.