Birnen
Einfach zum Anbeißen
Im Volksglauben galten Birnbäume als Wohnsitz von Hexen und Dämonen. Im antiken Griechenland waren sie der Zeus-Gattin Hera geweiht. Sie standen als Symbol für Liebe, Fruchtbarkeit, Erkenntnis und Einsicht.
Die Birne gehört zu den Kernobstgewächsen aus der Familie der Rosengewächse und stammt aus Kasachstan und Anatolien. Man kannte sie schon im Altertum, allerdings zunächst in Form der „Holzbirne“. In Griechenland soll es aber bereits vor 3000 Jahren Kultursorten gegeben haben. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden in ganz Europa neue Sorten gezüchtet, vor allem, um die Lagerungsfähigkeit zu verbessern. Weltweit gibt es rund 5.000 Birnensorten. Man unterscheidet Tafelbirnen, die sich zum Rohverzehr eignen, Kochbirnen, die Genießbarkeit und Aroma erst durch Erhitzen erreichen, und Mostbirnen, die bei der Herstellung von Most und Wein Verwendung finden.
Außerdem werden Birnen nach dem Zeitpunkt ihrer Reife unterschieden in Sommerbirnen, die schon im Juli, August und September reifen und nicht lange gelagert werden können. Dazu gehören zum Beispiel Williams Christbirnen. Frühherbst-Birnen hingegen reifen im September/Oktober, z. B. die Gute Luise und Gellerts Butterbirne. Herbstbirnen werden zwischen Oktober und Dezember geerntet, wie die Birne Conference. Winterbirnen sind erst im Dezember oder im Januar erntereif, z. B. die Pastorenbirne oder die Nordhäuser Winterforelle. So kann man auch in unseren Breiten fast ein halbes Jahr lang immer wieder frische Birnen ernten. Am gesündesten sind Birnen, wenn man sie ungeschält isst, denn unter der Schale stecken die meisten Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe.
Birnen eignen sich zum Einkochen und Trocknen. Einfrieren kann man sie nicht. Kühl gelagert sollten Birnen innerhalb von fünf Tagen verzehrt werden. Langfristig bewahrt man sie am besten im kühlen Keller oder im Gemüsefach des Kühlschranks auf und legt nur kleine Mengen in die Obstschale, wo sie bei Zimmertemperatur nachreifen. Man sollte Birnen nicht mit anderem Obst und Gemüse lagern, weil sie sonst schnell überreif werden. Birnen werden für Desserts, z. B. als Kompott oder als legendäre „Birne Helene“ angerichtet. Im Originalrezept von 1870 wurden dazu geschälte Birnen in Läuterzucker pochiert, nach dem Auskühlen auf Vanilleeis angerichtet und mit kandierten Veilchen bestreut. Dazu wurde eine heiße Schokoladensauce gereicht. Aber auch in deftigen Gerichten, wie „Birnen, Bohnen und Speck“ oder im würzigen Rucola-Salat mit Gorgonzola-Käse und Walnüssen kommen aromatische Birnen zur Geltung.
Vor allem aus Williams Christbirnen wird auch Obstbrand hergestellt. Besonders originell sind Flaschen, in denen sich jeweils eine ganze Birne befindet. Um diesen Effekt zu erreichen, stülpt man nach der Blüte Flaschen über die kleinen Früchte, sodass die Birne in der Flasche heranwächst.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Birne ...
52 kcal je 100 Gramm Mineralstoffe und Spurenelemente: Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphat, Eisen, Zink, Kupfer
Vitamine: Beta-Carotin, Vitamin E, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Folsäure, Vitamin C sowie sekundäre Pflanzenstoffe.