Zwiebeln
Die Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze
Die Küchenzwiebel wird schon seit mehr als 5000 Jahren als Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze kultiviert. Bei den alten Ägyptern wurden Zwiebeln den Göttern als Opfergabe gereicht, sie waren Zahlungsmittel für die beim Pyramidenbau eingesetzten Arbeiter und wurden den Toten als Wegzehrung mitgegeben. Bei den Römern zählten Zwiebeln zu den Grundnahrungsmitteln. In der mittelalterlichen Klostermedizin wurde sie gegen Pest und Skorbut verwendet.
2015 war die Zwiebel Heilpflanze des Jahres. Ihr wird bescheinigt, dass sie Einfluss auf die Gesundheit hat, vor allem antibakterielle Wirkungen. Aber sie soll auch den Blutdruck, die Blutfette und den Blutzucker senken, gerinnungshemmende und antiasthmatische Eigenschaften haben. Alle diese Gesundheitswirkungen werden den antioxidativen Schwefelverbindungen und ätherischen Ölen der Zwiebeln zugeschrieben – eben jenen Stoffen, die uns beim Zwiebelschneiden die Tränen in die Augen treiben.
Wertvolle Inhaltsstoffe
Zu den wertvollen Wirkstoffen der Zwiebel gehören Ballaststoffe, die besonders wichtig für eine gesunde Verdauung sind und einen positiven Einfluss auf das Immunsystem haben. Zwiebeln enthalten die Vitamine A und C, hochwirksame Antioxidantien gegen Zellschäden und zum Schutz von Herz und Kreislauf. Vitamin C beschleunigt die Wundheilung, Vitamin A schützt die Sehkraft und ist wichtig für Haut, Knochen und Zähne. Enthalten sind B-Vitamine, wichtig für den Stoffwechsel und die Nervenfunktionen, sowie Mineralstoffe wie Eisen, Calcium und Spurenelemente. Zwiebeln tragen auch dazu bei, die Aufnahme von Eisen und Zink zu verbessern. Das in Zwiebeln enthaltene Inulin beugt der Entstehung einer Fettleber vor. Mit 28 kcal pro 100 g gehören Zwiebeln zu den kalorienärmeren Gemüsesorten. Aber Zwiebeln nehmen auch aktiv Einfluss auf die Fettverbrennung. Die ihr den typischen Geschmack gebenden Schwefelverbindungen benötigt der Körper auch zum Aufbau der Aminosäure Taurin, die wiederum die Ausschüttung der für den Fettabbau zuständigen Hormone aktiviert. Die harntreibende Wirkung der Zwiebel unterstützt den Abbau von Nierensteinen und Nierengries.
Äußerliche Anwendung
Zwiebeln gelten als desinfizierend und damit als gutes Hausmittel gegen Entzündungen. Ein altbewährtes Hausmittel gegen Mittelohrentzündungen ist ein Zwiebelsäckchen, das aufs Ohr gelegt wird. Bei Insektenstichen können Zwiebeln ebenfalls helfen. Man drückt eine halbierte Zwiebel auf die Einstichstelle. Zudem können aus Zwiebeln gewonnene Wirkstoffe helfen, die Heilung von Narben zu beschleunigen. Auch zur Behandlung von Abszessen werden Zwiebeln verwendet. Bei Migräne können sie ebenfalls für Linderung sorgen: klein geschnittene Zwiebeln in ein Tuch geben, auf die Stirn legen und mit einer Wärmflasche abdecken. Zwiebelsäckchen auf der Brust lindern Asthma. Bei akuten Zahnschmerzen hilft es, eine Zwiebelscheibe auf die schmerzende Stelle im Mund zu drücken oder ein Zwiebelsäckchen außen auf die Wange zu legen.
Innerliche Anwendung
Ein altes Hausmittel ist die Verwendung von Zwiebelsaft bei Husten. Man mischt gehackte Zwiebeln mit braunem Zucker und lässt sie einige Stunden ziehen. Von dem entstandenen Zwiebelsirup kann man mehrmals täglich einen Teelöffel einnehmen, um den Husten zu lösen. Als Tee zubereitet, wirkt die Zwiebel antibakteriell und entzündungshemmend bei Halsschmerzen, Schnupfen und Husten. Dafür Wasser mit frisch geschnittenen Zwiebeln aufkochen lassen und von der warmen Mixtur zwei Tassen pro Tag trinken. Inhaliert, kann der Dampf von Zwiebelsud eine verstopfte Nase lösen.
Schon gewusst?
Rote Zwiebeln verfügen über dezente Schärfe und einen leicht süßlichen Geschmack.
Braunschweiger Dunkelblutrote: mittelgroß, platt-runde Form, sehr mild
Di Genova: flach-rundlich, weiches Aroma, milde Schärfe
Karmen: flache, runde Form, starkes Aroma, leichte Schärfe
Rossa di Toscana: intensiver Geschmack, dezent scharf, leicht süßlich