Wunderbare Mirabellen
Die süßen Schwestern der Pflaume
Der Name der Mirabelle kommt wahrscheinlich vom lateinischen „mirabilis“, was „wunderbar“ bedeutet. Die kleinen kugeligen, gelben bis orangefarbenen Früchte, die bei Sonneneinstrahlung rote Punkte bekommen, schmecken sehr süß und aromatisch-saftig. Die ursprüngliche Heimat der Mirabellen liegt in Vorderasien. In Frankreich, vor allem in Lothringen, sind sie seit 600 Jahren verbreitet, bei uns seit rund 300 Jahren.
Mirabellen gehören zu den weltweit mehr als 2000 verschiedenen Pflaumensorten und damit zur Familie der Rosengewächse. Man vermutet, dass sie das Ergebnis einer Kreuzung zwischen Pflaume und Kirschpflaume oder Pflaume und Schlehe sind. Mirabellen sind mit rund 10 g pro Frucht die kleinsten und auch die feinsten Verwandten aus der Familie der Pflaume. Mirabellen blühen im April und Mai. Die aromatischen Früchte werden von Juli bis September geerntet.
Was steckt in der Frucht? Vitamin A und Betacarotin sind gut für Haut und Augen. Ihr hoher Gehalt an B-Vitaminen unterstützt Nervensystem und Stoffwechsel. Das enthaltene Vitamin C stärkt das Immunsystem und ist am Aufbau des Bindegewebes beteiligt. Mit dem Ballaststoff Pektin wird die Verdauung angeregt. Die enthaltenen Antioxydanzien schützen die Zellen. Mirabellen sind mit 230 Milligramm pro hundert Gramm relativ reich an Kalium, das für die Funktion von Herz und Nerven wichtig ist. Die Früchte enthalten außerdem die Mineralstoffe Magnesium und Phosphor sowie das Spurenelement Zink.
Wie kann man sie genießen? Am besten schmecken Mirabellen frisch vom Baum, sie sind ein typisches Naschobst und bereichern jeden Obstsalat. Sie lassen sich gut entsteinen und eignen sich als aromatischer Belag für Torten und Kuchen. Sie werden zu Kompott, Saft, Konfitüren und Marmeladen sowie zu Schnäpsen und Likören verarbeitet. Zum Würzen eignen sich Mandeln und Honig. Mirabellen geben auch deftigen Speisen, wie z. B. Fleischgerichten und Tartes, den besonderen Aroma-Kick. Hier harmoniert als Würze auch Lavendel sehr gut. Wer die Haut entfernen möchte, sollte die Früchte kurz in kochendes Wasser geben.
Wie kann man sie aufbewahren? Frische Mirabellen sind nicht lange haltbar. Bis zum Verbrauch kann man die Früchte 2-3 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Deshalb sollte man keine überreifen Früchte kaufen. Sie sind erntereif, wenn man die glatte Schale leicht eindrücken kann. Erst kurz vor dem Verzehr sollte man die Früchte waschen, denn sonst zerstört man die wachsartige Schutzschicht der Frucht, auch Duftfilm genannt. Mirabellen lassen sich auch einfrieren. Die Früchte dafür entsteinen, auf einem Blech verteilen und für eine Stunde anfrosten. So lassen sie sich in einem Tiefkühlbeutel ein Jahr lang aufbewahren. Genießen Sie die kurze Saison der wunderbaren Sommerfrüchte!