Es grünt so grün

Spinat – Eines der besten Lebensmitteln

Mit Kartoffeln und Spiegeleiern, als Suppe, als Salat, zu Pasta, auf der Pizza, im Auflauf und im Smoothie – Spinat, der einstige Kinderschreck, ist Bestandteil der traditionellen wie der hippen Küche. Kalorienarm, gesund und wandlungsfähig. Sein Image hat sich vom Ruf als solide Hausmannskost in Mehlschwitze zum Trendfood entwickelt.

Spinat gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Aus Persien wurde Spinat von arabischen Händlern nach Spanien gebracht, wo er im 9. Jahrhundert erwähnt wird. In Mitteleuropa findet sich die erste Quelle bei Albertus Magnus, einem deutschen Gelehrten und Bischof aus dem 13. Jahrhundert. Der Botaniker Leonhart Fuchs nannte ihn 1543 in seinem Kräuterbuch „Spinachia“. Er verweist darauf, dass Spinat bei Verdauungsstörungen hilft und auch äußerlich angewendet wird. Gesundheitliche Aspekte verhelfen dem Blattgemüse auch heute zu Aufmerksamkeit und Anerkennung, weit über die Wirkungen hinaus, die die Volksmedizin ihm zuschreibt: Gekochter Spinat soll gegen Blähungen helfen und wegen des Anteils an Magnesium blutdrucksenkend sein. Er gilt als Mittel gegen Appetitlosigkeit und Müdigkeit, er soll Fieber senken und Entzündungen bekämpfen.
Lange galt Spinat wegen des hohen Eisengehalts als besonders gesund, bis sich herausstellte, das dem Labor eine Kommastelle verrutscht war, so dass der Eisengehalt auf ein Maß schrumpfte, das Spinat anderen Gemüsen gleichstellt. Dennoch gilt Spinat als kleines grünes Wunder, denn mit gerade einmal 20 kcal je 100 g enthält er viele Vitamine, Mineralien und begehrte antioxidative Stoffe. Spinat beinhaltet Folsäure, Vitamin C, Vitamin E und Vitamin K, Antioxidantien, die als Fänger von freien Radikalen und damit als vorbeugend gegen Krebs gelten. Die Mineralstoffe Kalium und Magnesium sorgen für starke Nerven und Muskeln, Kalzium unterstützt die Gesundheit von Knochen und Zähnen, Zink stärkt die  Abwehrkräfte und Eisen die Aufnahme und den Transport von Sauerstoff. Wenn das im Spinat enthaltene Nitrat nicht durch unsachgemäße Bearbeitung in das schädliche Nitrit umgewandelt wird – etwa, weil man das gekochte Gemüse zu lange warm stehen lässt – unterstützt Nitrat den Muskelaufbau. Beta-Carotin, eine Vorstufe des Provitamin A, stärkt die Sehkraft. Das Carotinoid Lutein schützt die Netzhaut. Dass Spinat die Zähne stumpf erscheinen lässt, weist auf einen unerwünschten Stoff: Oxalsäure. Sie greift die Kalziumvorräte des Körpers an. Das kann Zähne und Knochen schwächen und die Bildung von Nierensteinen fördern. Das Mittel dagegen: etwas Milch, Sahne oder Käse zum Spinat. Und eine halbe Stunde warten, bis man die Zähne putzt. Babys sollten bis zu sechs Monaten keinen Spinat bekommen, bis zu drei Jahren nur kleine Mengen von gekochtem Spinat, da Kleinkinder besonders empfindlich auf Nitrit reagieren und der Sauerstofftransport im Blut beeinträchtigt werden kann. Spinatgerichte können bedenkenlos noch einmal aufgewärmt werden, wenn man sie zuvor rasch heruntergekühlt und auch kühl gelagert hat.

 

Gründonnerstag
Traditionell wird am Gründonnerstag, am Vorabend des Karfreitags, grünes Gemüse gegessen. Der Tag ist jedoch nicht nach der Farbe benannt, sondern kommt von „greinen“, also weinen.