Fenchel
schmeckt gut tut gut
Die alten Seefahrer der Antike hatten wilden Fenchel an Bord. Danks einem hohen Gehalt an Vitamin C wirkte er dem gefürchteten Skorbut entgegen. Die heilsamen Wirkungen des Fenchels sind seit der Antike bekannt, seit dem Mittelalter auch in europäischen Klöstern. Erst vor wenigen Jahrzehnten wurden auch bei uns die Knollen des Fenchels und das frische grüne Kraut für die heimische Küche entdeckt.
Fenchel ist ein Doldenblütler und verwandt mit Dill, Anis und Kümmel. Der lateinische Wortstamm foenum bedeutet Heu. Die gesamte Pflanze verströmt durch ihre reichhaltigen ätherischen Öle einen süßlicharomatischen Duft nach Anis. Gegen Ende September bzw. Anfang Oktober bilden sich aus den gelben Blüten die typischen Fenchelfrüchte, die die höchsten Mengen an ätherischen Ölen enthalten. Aus den Fenchelsamen oder Fenchelblättern werden Tees bereitet, die Wunder bei Magenund Darmbeschwerden und bei Husten wirken. Sie werden auch zum Würzen, z. B. von Brotteig und deftigen Fleischgerichten, benutzt. In Bodennähe bildet der Fenchel Speicherblätter aus, die typische Fenchelknolle. Die Knolle wird als Gemüse geschätzt und kann sowohl roh als auch gekocht, gedünstet oder gebraten genossen werden. Aus dem ursprünglichen Wilden Fenchel (auch Bitterfenchel genannt) wurden der Gewürzfenchel und der Knollenfenchel gezüchtet.
Vitaminreich und heilsam
Nur 100 g Fenchelgemüse reichen aus, den Tagesbedarf an den Vitaminen C, K und Betacarotin vollständig zu decken. So enthalten 100 g Fenchelknolle die doppelte Menge Vitamin C wie eine Orange. Dabei ist die Fenchelknolle mit 19 kcal pro 100 g ein Leichtgewicht unter den Gemüsesorten. Fenchel enthält nennenswerte Mengen Kalium, die Bluthochdruck, Nierensteinen, dem Verlust an Knochenmasse oder Schlaganfällen vorbeugen auch für die Kalziumversorgung ist Fenchel bedeutsam – 200 g Fenchel enthalten ebenso viel Kalzium wie ein Glas Milch. Das für den Sauerstofftransport im Blut lebenswichtige Eisen ist ebenfalls in namhaften Mengen
enthalten. Betacarotin wird im Körper zu Vitamin A umgebaut und ist wichtig für die Blutbildung und die Sehkraft; 100 g Fenchel decken fast den Tagesbedarf an Vitamin A. Des Weiteren sind im Fenchel verschiedene B-Vitamine enthalten, die Herz und Muskeln stärken, sowie Vitamin E, das das Krebsrisiko senkt und Demenzerkrankungen vorbeugt.
Das markante Fenchelaroma ist Ausdruck eines hohen Gehaltes an ätherischen Ölen, die für die Heileigenschaften des Fenchels verantwortlich und vor allem in den Fenchelsamen anzutreffen sind. Sie unterstützen die Verdauung, wirken entzündungshemmend, antibakteriell und schleimlösend und stärken den Magen. Zudem fördern sie die Durchblutung und regen die Leber- und Nierentätigkeit an. Auch der Milchfluss bei Stillenden soll angeregt werden. Fenchelsamen werden eingesetzt bei Erkältungen bzw. grippalen Infekten, bei Völlegefühl und Appetitlosigkeit, bei Magenkrämpfen und Durchfall sowie bei festsitzendem Husten. Dargereicht wird Fenchel in den meisten Fällen als Tee, Honig oder Öl. Fencheltee und Fenchelhonig eignen sich für die oben angegebenen Beschwerden. Während Tee und Honig direkt eingenommen werden, wird das Öl ausschließlich auf die Haut aufgetragen.