Johannisbeeren
Knackige Sommerfrüchtchen
Wenn im Juni der Sommer beginnt, beginnt auch die Ernte der Johannisbeeren. Dem Monat haben sie gleichermaßen ihren Namen zu verdanken, denn um den 24. Juni herum, dem Tag des Heiligen Johannes, reifen die ersten Johannisbeeren. Ihre Ernte begleitet uns über den ganzen Sommer und endet im August. Schon in den Klostergärten des Mittelalters waren Johannisbeerkulturen zu finden.
Weltweit gibt es etwa 160 verschiedene Johannisbeersorten, die zur Familie der Stachelbeergewächse gehören. Hierzulande sind vor allem drei Arten von Bedeutung: Rote, Schwarze und Weiße Johannisbeeren. In den letzten Jahren hat Beerenobst einen besonderen Stellenwert in der Ernährung erhalten, denn es gilt als besonders gesund.
Vor allem die Schwarzen Johannisbeeren gelten geradezu als „Superfood“, weil sie gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe in großen Mengen aufweisen. Nur bei den Kalorien sind ihnen die Roten Johannisbeeren überlegen – nur 40 kcal je 100 g. Alle Nährstoffe sind in den farblichen Varianten der Johannisbeere enthalten – nur bei den Schwarzen eben in größerer Menge. Die Früchtchen enthalten viel Vitamin C. Das Vitamin stärkt das Immunsystem, schützt durch seine antioxidative Wirkung die Zellen vor freien Radikalen und ist darüber hinaus auch für den Aufbau von Knochen, Zähnen und Bindegewebe mit verantwortlich.
Die Schwarze Johannisbeere hat beispielsweise dreimal mehr Vitamin C als eine Zitrone. Sie enthält das für die Zellerneuerung wichtige Kalium in beträchtlicher Menge sowie das für den Sauerstofftransport im Blut existenzielle Eisen. Die besondere Aufmerksamkeit in der Forschung der letzten Jahre erhielten die Beeren wegen des hohen Anteils sekundärer Pflanzenstoffe, der sogenannten Anthocyane, die neben entzündungshemmenden Wirkungen einen vorbeugenden Einfluss auf die Entstehung von chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Schwarze Johannisbeeren sorgen für einen Anstieg des Kollagenspiegels und damit für straffere Haut.
Johannisbeeren sind nicht lange haltbar – im Kühlschrank bis zu drei Tage. Deshalb ist das Naschen vom Strauch die vitaminschonendste Verwendung. Aber auch zur Zubereitung von erfrischenden Desserts und als Ergänzung herzhafter Gerichte eignen sich die knackigen Beeren. Sie können gut eingefroren werden, wenn man sie in einer Lage vorfrostet und sie dann in Gefrierbeuteln aufbewahrt. Das robuste Beerenobst kann als Busch oder Stämmchen im eigenen Garten oder in großen Gefäßen auf Balkon und Terrasse stehen. Wesentlich für einen guten Ertrag sind warme bis halbschattige Standorte ohne Staunässe, optimale Bodenbedingungen (schwere Böden mit Sand durchmischen, pH-Wert 5,5 bis 6,5) und ein regelmäßiger Schnitt.