Kaffee
Von der Kaffeekirsche zur Bohne
Kaffeebohnen werden aus Steinfrüchten verschiedener Pflanzenarten aus der Familie der Rubiaceae gewonnen. Die wichtigsten Arten sind Arabica-Kaffee und Robusta-Kaffee. Kaffee wird heute in über 50 Ländern weltweit angebaut.
„Kaffee ist nur schädlich, wenn Ihnen ein ganzer Sack aus dem fünften Stock auf den Kopf fällt.“
Der Ausspruch wird dem Kaffee-Unternehmer Albert Darboven zugeschrieben. Neuere Studien geben ihm Recht. Kaffee hat sogar gesundheitsfördernde Eigenschaften.
Der Trank der Engel
Ursprünglich stammt die Kaffeepflanze wohl aus Afrika, aus der Region Kaffa in Äthiopien. Eine Legende besagt, dass der islamische Prophet Mohammed die anregende Wirkung des Kaffees entdeckte, als ihm der Engel Gabriel eine Tasse des Getränks anbot. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14. Jahrhundert durch Sklavenhändler auf die Arabische Halbinsel. Handelszentrum war die Hafenstadt Mokka im Jemen. Im 17. Jahrhundert eroberte das Heißgetränk auch Europa.
Kaffeebohne wird Bohnenkaffee
Zur Gewinnung des Rohkaffees werden Fruchthaut, Fruchtfleisch, Pergamenthäutchen und Silberhäutchen von der Kirsche entfernt. Das geschieht in trockenen oder nassen Verfahren. Bei der Trockenaufbereitung werden die Kirschen getrocknet, dann die Fruchthaut und das Fruchtfleisch mechanisch abgeschält. Auch bei der Nassaufbereitung entfernt man Fruchthaut und Fruchtfleisch. Nach 12 bis 36 Stunden Fermentation („Gärung“) werden die Bohnen gewaschen und ebenfalls getrocknet. Beim Rösten erhitzt man die Kaffeebohnen unter atmosphärischem Druck. Hierbei durchlaufen sie chemische und physikalische Prozesse, durch die die röstkaffeespezifischen Farb-, Geschmacks- und Aroma-stoffe gebildet werden.
Teure Darmpassage
Der sehr seltene und sehr teure indonesische Kaffee Kopi Luwak entsteht, wenn die Schleichkatzenart Luwak Kaffeekirschen frisst und die Bohnen ausscheidet, deren Geschmackseigenschaften sich durch Fermentation im Darm der Tiere verändert haben.
„Trink nicht zu viel Kaffee?“
Johann Sebastian Bach warnte in der Kaffeekantate die Kaffeetanten seiner Zeit: Blass und krank sollte der Trank machen. Noch bis in unsere Zeit stand Kaffee unter Verdacht, Blutdruck und Cholesterin zu erhöhen. Aktuelle Studien ergaben, dass der Kaffeegenuss den Blutdruck nur geringfügig und für kurze Zeit erhöht. Auf das Cholesterin haben die Mengen, die wir zu uns nehmen, keinen Einfluss. Im Gegenteil: Kaffee unterstützt die Herzfunktion ebenso wie Leber und Niere. Kaffee wirkt auch nicht als Zellgift, sondern hier ist eher das Gegenteil der Fall. Kaffee enthält Antioxidantien, die die Körperzellen schützen. Kaffeetrinken senkt das Risiko, an einer Depression zu erkranken. Da Koffein die Ausschüttung von Dopamin beflügelt, gilt Kaffeegenuss auch als noch zu erforschende Möglichkeit, Parkinson und Alzheimer vorzubeugen. Das Risiko, an Diabetes Mellitus Typ 2 zu erkranken, könnte gleichermaßen durch den Genuss von Kaffee reduziert werden. Die Europäische Behörde für Lebensmittel-
sicherheit (EFSA) gibt die Empfehlung, dass ein moderater Konsum von täglich drei bis vier Tassen Kaffee für die Gesundheit vorteilhaft ist.