Mach mal blau

Heidelbeeren – das blaue Wunder

Die süßen Früchtchen mögen es sauer. Heidelbeeren gedeihen auf eher nährstoffarmen, sauren Böden – in Moor- und Heidelandschaften beispielsweise, wie schon der Name Heidelbeere besagt. Deshalb ist es auch nicht einfach, die als Superfrucht geltenden Beeren im eigenen Garten zu kultivieren.


Bei Heidelbeeren handelt es sich um eine Gattung innerhalb der Heidekrautgewächse. Für den ertragreichen Anbau wurden Kulturheidelbeeren gezüchtet, die von der amerikanischen Heidelbeere abstammen.Die bei uns wild wachsende Heidelbeere wird auch Blaubeere genannt, weil sie einen blauen Farbstoff enthält, der beim Verzehr Zunge und Zähne blau färbt. Bei Kulturheidelbeeren befindet sich der Farbstoff ausschließlich in der Schale. Heidelbeeren stärken das Immunsystem, wirken antibakteriell, antiviral,  antimykotisch und fördern die Wundheilung. Die enthaltenen Anthocyane, die rotvioletten Pflanzenfarbstoffe, wirken als Antioxidantien, also Radikalfänger, bekämpfen Alterserscheinungen und möglicherweise sogar Krebszellen.

Superfood vor der Haustür
Die Beeren, die nur 36 kcal je 100 g enthalten,verfügen über hohe Mengen Vitamin C und stärken damit das Immunsystem. In Studien wurde festgestellt, dass die kleinen Blauen den Blutzucker stabil halten und die Sehkraft stärken. Der hohe Gehalt an Gerbstoffen wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Schon zu Urgroßmutters Zeiten wurden Heidelbeeren als Hausmittel gegen Durchfall eingesetzt.Dafür wurden jedoch ausschließlich getrocknete Früchte verwendet. Isst man viele frische Heidelbeeren, regt man dagegen die Verdauung an. Von der Verwendung der Blätter wird abgeraten. Dank reichlich vorhandener Ballaststoffen unterstützt die Heidelbeere das Abnehmen und eine gesunde Darmtätigkeit. Im Versuch mit Mäusen fanden Wissenschaftler heraus, dass die sekundären Pflanzenstoffe der Beere die Neubildung von Fettzellen hindern und so Bauchfett reduzieren. Für die menschliche „Wampe“ wurde der Nachweis leider noch nicht erbracht.

Die blaue Beere enthält neben Vitaminen eine Reihe von Mineralstoffen und Spurenelementen. Dabei kommt es nicht nur auf die Anwesenheit bestimmter Lebensstoffe an, sondern auch auf deren Kombination. So enthält die Blaubeere Eisen in einem mittleren Gehalt, durch die Kombination mit hohem Vitamin-C-Gehalt kann Eisen jedoch besser aufgenommen werden und fördert so die Blutbildung und den Sauerstofftransport zu den Zellen. In einer Studie mit Diabetikern wurde zudem festgestellt, dass der tägliche Konsum von Heidelbeeren zu einem Rückgang des LDLCholesterins führte. Das beugt Bluthochdruck, Arterienverkalkung, Diabetes und Herzerkrankungen vor. Also nichts wie ran
an die knackigen Blauen!

Schon gewusst?

Nach der Ernte
Heidelbeeren halten sich gekühlt nur etwa eine Woche lang, lassen sich aber
gut einkochen und einfrieren, zu Marmelade oder Saft verarbeiten und können auch ganz
einfach getrocknet werden. Wenn die Feuchtigkeit entzogen wurde, werden die getrockneten
Beeren bis zur Verwendung am besten in Gläsern gelagert.

 

Was ist der Unterschied zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren?
Bei den im Handel erhältlichen Beeren handelt es sich vor allem um „Vaccinium myrtillus“, die europäischen Heidelbeeren, sowie „Vaccinium corymbosum“, die amerikanischen Heidelbeeren. Im Gegensatz zu den europäischen Heidelbeeren mit blauem Fruchtfleisch haben die amerikanischen helles Fruchtfleisch.