Spargel

“Liebliche Speis für Leckermäuler”

Spargel – ein gesunder Genuss

Spargel ist nicht nur schmackhaft, sondern auch sehr gesund. Er enthält wichtige Mineralstoffe wie Kalium, das blutdrucksenkend wirkt, Kalzium für Zähne und Knochen, Eisen für die Blutbildung, Magnesium, Stickstoff, Kupfer, Phosphor und Folsäure sowie die Vitamine A, C, E und B. Und er ist ein Schlankmacher: 100 Gramm Spargel haben nur 16 Kilokalorien. Ohne Sauce Hollandaise …

Geschichte als Heilpflanze

Die Griechen nutzten wild wachsenden Spargel als Arzneimittel. Die älteste Erwähnung stammt von Hippokrates aus Kos, jenem Arzt, der den Hippokratischen Eid hinterließ. Von den Römern sind ausführliche Kulturanleitungen überliefert, Spargel war ein geschätztes Gemüse wohlhabender Römer. Wahrscheinlich führten die Römer den Spargel auch in Deutschland ein, wo er zunächst in Klöstern als Heilmittel verwendet wurde. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts werden Spargelbeete im „Stuttgarter Lustgarten” erwähnt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstanden größere Anbaugebiete von Grünspargel. Nur in Norddeutschland wurde der weiße Bleichspargel bevorzugt. Noch im 19. Jahrhundert schätzte man Spargel auch wegen seiner Heilwirkung – er war im amtlichen Arzneibuch vermerkt und musste deshalb in Apotheken vorrätig sein. Sein aufwändiger Anbau machte Spargel über Jahrhunderte zum Luxusgut.

Gesunder Spargel – nicht für alle

Spargel regt die Nierentätigkeit an, ist harntreibend und dadurch entwässernd und entschlackend, er entlastet das Herz, unterstützt die Leber und hat eine antibakterielle, entzündungshemmende Wirkung. Menschen mit erhöhten Harnsäurewerten im Blut sollten den Verzehr einschränken, weil Gichtschübe und Nierensteine drohen. Grund dafür sind Purine, die im Körper in Harnsäure umgewandelt werden. Arbeiten die Nieren nur eingeschränkt oder ist der Harnsäurespiegel ohnehin erhöht, bildet die Harnsäure im Körper winzige Kristalle, die in den Gelenken Schmerzen verursachen bzw. die Steinbildung fördern.

Stich den Spargel nie nach Johanni

Johanni ist der 24. Juni, ein Lostag für Bauernregeln. Hier markiert das Datum das Ende der Spargel- und auch der Rhabarberernte. Dass auch heute noch dieser Stichtag weitgehend eingehalten wird, obwohl sich die Anbaubedingungen geändert haben, hat beim Spargel damit zu tun, dass die Pflanzen eine Ruhephase von ca. 100 Tagen brauchen, damit auch im kommenden Jahr geerntet werden kann. Beim Rhabarber erhöht sich zu dieser Zeit der Gehalt an ungesunder Oxalsäure.