Stachelbeeren
Leckeres Naschobst aus dem Garten
Sommerzeit ist Beerenzeit. Jetzt naschen wir die besten Beeren direkt vom Strauch. Das ist gesunder Genuss und die Früchte sind sehr kalorienarm. Die Stachelbeere, die ihren Namen wegen der Dornen an den Ästen erhielt, ist ein bisschen in Vergessenheit geraten. Das hat sicher auch damit zu tun, dass die Frucht wegen aufwändiger Ernte und kurzer Haltbarkeit kein einfaches Handelsgut ist. Dabei steckt die süßsaure Frucht voller guter Inhaltsstoffe. Am besten ist immer noch: von der Hand in den Mund.
Ihren Ursprung hat die wilde Stachelbeere im Westhimalaya. In Südeuropa wird sie seit dem 14. Jahrhundert, vor allem in Klöstern, angebaut. Man nannte sie deshalb auch Klosterbeere. Die Ernte findet ab Mai/Juni bis in den August hinein statt. Ihr süßsaurer Geschmack wird von einem hohen Gehalt an Apfel- und Zitronensäure hervorgerufen, die für den hohen Vitamin-C-Gehalt verantwortlich ist.
Gesund naschen Neben dem Immunstärker Vitamin C enthalten die Früchte Vitamin E, verschiedene B-Vitamine sowie Beta-Carotin. Außerdem weist die Stachelbeere Kalium und Phosphor, Kupfer und eine ganze Reihe essentieller Aminosäuren auf. Reichlich Ballaststoffe machen satt und senken den Cholesterinspiegel. Die Stachelbeere enthält auch nennenswerte Mengen an wertvoller Folsäure, von der vor allem Schwangere profitieren. Allerdings haben die Früchte einen relativ hohen Zuckergehalt, der mit circa 7 Gramm pro 100 Gramm Beeren höher als der von Weintrauben liegt. Die Stachelbeerschale ist schwer verdaulich, bei einem empfindlichen Magen sollte man die Früchte lieber nur gedünstet oder püriert genießen.
Schon im Mittelalter wurde die gesundheitsfördernde Wirkung der Beeren beschrieben. So soll das Grün der Pflanze gegen Entzündungen im Mundraum helfen. Der hohe Kaliumgehalt macht die Stachelbeere leicht harntreibend, die Früchte entwässern also den Körper. Sie sollen gegen entzündliche Krankheiten wie Gicht und Rheuma helfen. Auch für die Haar- und Hautpflege kann die Stachelbeere verwendet werden. Dafür wird das Fruchtfleisch zu einem Brei verarbeitet und auf die Haut aufgetragen. Die enthaltenen Nährstoffe sollen helfen, die Haut zu regenerieren.
Sorgsam verarbeiten Die reife Stachelbeere ist nur sehr kurz haltbar und sollte frisch verarbeitet oder verzehrt werden. Bewahren Sie Stachelbeeren am besten auf einem Teller ausgelegt im Kühlschrank auf. Auf diese Weise sind sie 2–3 Tage haltbar. Die grüne und unreife Stachelbeere hält sich hingegen etwa drei Wochen. Man kann die Früchte aber auch gut einfrieren. Dafür die Beeren abbrausen, Stiele und Blüten entfernen, auf einem Tablett auslegen und im Gefrierfach schockfrosten. Dann im Gefrierbeutel bis zu sechs Monate aufbewahren.
Auf dem Balkon ernten Vor allem Fuß- oder Hochstämmchen sind für den Anbau im Kübel gut geeignet. Das erleichtert auch das Ernten auf Augenhöhe, weil die Früchte gut zu erreichen sind. Es eignen sich z. B. die Sorten 'Invicta' mit süßen Früchten oder 'Spinefree', eine dornenlose Sorte mit roten Früchten. Wichtig für die Stachelbeeren im Kübel ist ein stabiler Pflanzstock, der bis in die Krone hineinreicht und diese stabil hält. Nach der Ernte können einzelne alte und schwache Triebe an der Basis herausgenommen werden. Als Faustregel gilt: Acht bis zehn Äste mit möglichst viel jungem Holz sollten stehenbleiben.