Göttertrank
Süße Trauben, edler Wein
„Wein ist unter den Getränken das nützlichste,
unter den Arzneien die schmackhafteste,
unter den Nahrungsmitteln das angenehmste.“
Plutarch, griechischer Philosoph, um 100 n. Chr.
Zur Geschichte des Weinbaus
Wildreben lassen sich durch Fossilienfunde bis auf eine Zeit vor 80 Millionen Jahre zurückdatieren. Kerne von durch Menschenhand angebaute Reben verweisen auf eine Zeit von 8000 Jahren v. Chr. Solche Funde wurden in Georgien und im angrenzenden Teil der Türkei gemacht. Die bislang älteste Kelteranlage, die mehr als 7000 Jahre alt ist, wurde im Iran gefunden.
Nach Berichten des griechischen Historikers Herodot (482 – 425 v. Chr.), wurde in Persien der Rausch bewusst eingesetzt, um über wichtige Fragen zu urteilen. Jedoch mussten die gefassten Beschlüsse noch einmal im nüchternen Zustand bestätigt werden. In den frühen Hochkulturen galt Wein als Getränk der Götter. In den griechisch-römischen Kulturen waren Dionysos und Bacchus die Götter des Weins. Mit den Römern kam der Wein auch in die deutschen Weinbaugebiete, wo besonders die Klöster eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Weinbaus spielten.
Tafeltrauben und Keltertrauben
Als Wein bezeichnet man landläufig sowohl die Tafeltrauben, die als Obst verzehrt werden, als auch die Keltertrauben, die zu Wein vergoren werden. Tafeltrauben haben größere Beeren und dünnere Schalen als Keltertrauben. Trauben können dunkelblau, rötlich, gelblich oder hellgrün sein. Das Fruchtfleisch der dunklen Sorten schmeckt süßer und aromatischer, helle enthalten mehr Säure und haben eine ausgeprägtere Muskatnote. Das Innere der Trauben ist immer hell. Von Natur aus haben auch alle Traubensorten Kerne. Durch Züchtung erzielte man kernlose Früchte. Ernährungsexperten raten zum Genuss von Sorten mit Kernen wie „Regina“ oder „Italia“, denn die Kerne enthalten wertvolle Inhaltsstoffe.
Gesunde Inhaltsstoffe
Je nach Sorte unterscheidet sich die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Mit 70 Kilokalorien pro 100 g liefern Trauben viel Energie. Im Fruchtfleisch sitzen wertvolle Vitamine, etwa Vitamin B1, B6 und Niacin. Dazu kommen die Mineralstoffe Kalium, Calcium und das Spurenelement Eisen. Aus den Kernen der Weintrauben lässt sich Traubenkernöl herstellen, das besonders viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthält und die Zusammensetzung der Blutfette positiv beeinflussen kann. Ballaststoffe in Weintrauben kurbeln die Verdauung an. Das Kalium in Weintrauben kann sich positiv auf den Blutdruck auswirken, weil es den Körper unterstützt, Natrium auszuscheiden. Das Kalium regt auch die Arbeit der Nieren an, sodass überschüssige Flüssigkeit ausgeschieden wird. Calcium spielt eine wichtige Rolle für gesunde Knochen und Zähne. Eisen ist lebensnotwendig und an der optimalen Sauerstoffversorgung des Körpers beteiligt. B-Vitamine in Weintrauben unterstützen den Stoffwechsel und die Blutbildung, die Nerventätigkeit und das Immunsystem. Vor allen in roten Weintrauben sind sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und die Hautalterung reduzieren. Als besonders gesund gelten rote Weintrauben oder blaue Weintrauben. Sie enthalten neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen besonders viele sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie Phenolsäuren und Flavonoide, die vor Krebs schützen sollen.