Maronen

Eine gesunde Delikatesse im Winter

Maronen sind die Früchte einer Zuchtform der Edel- bzw. Esskastanie. Maronen sind nussig-schmackhaft und gesund. Die Früchte der in Europa weit verbreiteten Gewöhnlichen Rosskastanie dagegen sind für den Menschen ungenießbar und leicht giftig.

Die Esskastanie hat einzeln stehende gezähnte Blätter, während die Rosskastanie fünf bis sieben handförmig angeordnete Fiederblätter zeigt. Im Gegensatz zur mit kräftigen Einzelstacheln bewehrten Rosskastanie besteht die Fruchthülle der Esskastanie aus vielen weichen Stacheln. In jeder Hülle stecken zwei bis drei braune Früchte mit einer kleinen pinselförmigen Spitze.

 

 

Die Ess- oder Edelkastanie stammt ursprünglich aus Kleinasien. Die Römer brachten sie über die Alpen an Rhein, Nahe, Mosel und Saar. Sie wird heute hauptsächlich in der Türkei, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Griechenland angebaut. Maronen waren einst ein Grundnahrungsmittel und in Kriegs- und Krisenzeiten auch bei uns ein willkommenes Zubrot. Gemahlen wurde mit ihnen ein Teil des Getreidemehls für das Brotbacken ersetzt oder sie ließen sich zu Nudeln und Gebäck verarbeiten. Maronen sind mineralstoff- und vitaminreich. Sie liefern so viel Vitamin C wie Orangen, enthalten sämtliche B-Vitamine, Vitamin E und Betakarotin sowie Magnesium, Kalzium, Kalium, Phosphat und Eisen. Sie sind glutenfrei und mit ca. 200 Kilo-kalorien pro 100 Gramm gut sättigend. Sie liefern viel hochwertiges Eiweiß und sind reich an ungesättigten Fettsäuren. Komplexe Kohlehydrate und Ballaststoffe sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel nach dem Essen nur langsam ansteigt. Zudem enthalten Esskastanien Flavonoide, die die Zellen vor freien Radikalen schützen.

 

Maronen sammeln, lagern und zubereiten
Esskastanien, die man unter den bis zu 30 Meter hohen Bäumen in lichten Laubwäldern oder in Parks sammelt, kann man noch ein paar Tage an der frischen Luft liegen lassen, wodurch sich ihr Aroma intensiviert. Bei Raumtemperatur sind Kastanien nur etwa eine Woche haltbar.
Ab November kann man die so genannten Dauermaronen vom Baum pflücken. Diese sind bis zu drei Monaten haltbar. Es gibt frische Maronen auch im Supermarkt zu kaufen. Man sollte auf eine glatte Schale achten und auf sichtbare Wurmlöcher. Ob Maronen frisch und wurmfrei sind, testet man am besten, indem man sie in lauwarmes Wasser legt. Wenn sie zu Boden sinken, sind in Ordnung. Man kann Maronen auch bereits geschält, gekocht und vakuumverpackt im Supermarkt kaufen und zur delikaten Maronensuppe, als Beilage oder zu raffinierten Desserts verarbeiten. Ein bisschen Weihnachtsmarkt schafft man sich zu Hause, wenn man die Maronen im Backofen röstet. Dazu wird die harte Schale kreuzweise eingeritzt und die Maronen werden im Backofen bei rund 180 °C etwa 15 bis 20 Min. geröstet. Beim Kochen und Rösten verwandelt sich die Stärke in Zucker und gibt den Maronen ihren süßen Geschmack. Danach lassen sich die Schale und die pelzige Samenhaut leicht abschälen. Dies gelingt am besten, solange die Nüsse heiß sind. Auch beim Kochen wird die Schale kreuzweise eingeschnitten und die Früchte 20 Min. in sprudelndem Wasser mit wenig Salz gekocht. Gewürzt werden herzhafte Maronengerichte mit Salz und Pfeffer, Muskatnuss und Wein; etwas Süße von Zucker, Honig oder Ahornhonig unterstreicht das Maronenaroma.

 

Maronen und Esskastanien sind zwei verschiedene Arten der Edelkastanie. Esskastanien sind kleiner und runder als Maronen. Mit der Rosskastanie sind beide nicht verwandt.